Traumatherapie
Körperorientierte integrative Traumatherapie
Traumatherapie bedeutet, sich begleitet und in einem geschützten Rahmen seinen traumatischen Erfahrungen zu stellen, um sie zu verarbeiten und in das eigene Leben zu integrieren. Nicht alle Traumata können erinnert werden. Frühe traumatische Erfahrungen, vor allem Bindungs- und Entwicklungstraumata und komplexe Traumata sind häufig nur fragmentiert vorhanden oder entziehen sich der bewussten Erinnerung ganz.
Zu den häufigsten Folgen früher, komplexer Traumata wie Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung gehören daher emotionale Flashbacks, die meist ohne konkrete Erinnerungen zu überflutenden Gefühlen von Furcht, Panik, Scham, Wut, Kummer, sozialen Ängsten und anderen belastenden Symptomen führen. Diese oft langanhaltenden, sehr schmerzhaften überwältigenden Gefühlszustände, die Sie auch in an sich sicheren Situation erfassen können, lassen Sie sich klein, verletzlich, betäubt, gelähmt, macht- und hilflos und beschämt fühlen – Gefühle, die das Selbstwertgefühl von einem zum anderen Moment auslöschen. Neben Gedankenkreisen und Grübeln ist vor allem unser Körper betroffen mit Herzrasen, Muskelanspannung, Lähmung oder Erstarrung. In unserem Körper und nicht nur in unserem Gehirn stecken die traumatischen Erinnerungen. Das gilt auch und vor allem für frühe Traumata, an die wir keinerlei bewusste Erinnerungen haben (können). Das körperorientierte und integrative Arbeiten stellt daher neben den bewussten Erinnerungen vor allem die chronifizierten Antworten Ihres Nervensystems (Über- oder Untererregung, Flashbacks und Dissoziation) sowie die emotionalen Folgen von Trauma in den Fokus der Therapie. Indem Sie durch das therapeutische Arbeiten immer besser in der Lage sind, sich selbst zu regulieren und sich sicher zu fühlen, gewinnen Sie an Lebensqualität, Selbstvertrauen und Lebensfreude. Dies wirkt sich auch auf die Qualität ihrer Beziehungen auch.
Integratives Arbeiten bedeutet, dass ich die Behandlung an Ihre traumatischen Erfahrungen und an Ihre Bedürfnisse anpasse, so dass verschiedene Therapieverfahren zum Einsatz kommen. Mein Vorgehen ist transparent: Sie erhalten Antworten auf Ihre Fragen, kennen die Zusammenhänge zwischen Trauma und Ihrer Symptomatik und sind über die Vorgehensweise und die Therapieziele informiert, sodass Sie den Prozess aktiv mitgestalten können. Transparenz und Begegnungen auf Augenhöhe sind Grundvoraussetzung für Integration und Heilung.
Körperorientiertes Arbeiten bezieht die körperlichen Empfindungen und Erfahrungen, die bei der Traumasymptomatik und -heilung eine wesentliche Rolle spielen, mit ein. Ziel ist, dass Sie Ihre Körperempfindungen und Ihre Emotionen selbst in schwierigen Momenten meistern können und auf diese Weise ein Gefühl der Selbstwirksamkeit und des Vertrauens in sich selbst zurück gewinnen.
Wann spricht man von einem Trauma?
Ein Traum ist ein überwältigendes Erlebnis, bei dem Betroffene Angst, Panik, Hilflosigkeit und ein Gefühl der Lebensbedrohung ausgelöst hat. Traumata können zu einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) führen, die unbehandelt zu Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen wie auch zu somatischen Erkrankungen und Suchterkrankungen führen kann.
Symptome zeigen sich möglicherweise in Form von unkontrollierten Bilder und Gedanken zeigen sowie in starken körperlichen Reaktionen, wenn Sie an das Ereignis denken. Albträume und Schlafstörungen können eine Folge davon sein. Traumafolgen wirken sich jedoch oft auch im zwischenmenschlichen Bereich aus. Entfremdungsgefühle erschweren Ihren Umgang mit anderen Menschen, verunsichern und isolieren Sie. Sie fühlen sich manchmal taub und abgeschnitten, dann wieder von Erinnerungen überschwemmt, die nicht nur in Form von Bildern sondern auch von Gefühlen und Körperreaktionen auftauchen können, so dass entspannte und genussvolle Momente selten sind und Sie sich in Ihrem Körper und Ihrem Leben nicht sicher fühlen.
Es gibt zwei Arten von Trauma:
Typ I Trauma sind einmalige Ereignisse wie ein Unfall, ein Gewalterlebnis wie ein Überfall oder eine Vergewaltigung.
Typ II Ereignisse sind Mehrfachtraumatisierungen wie häusliche Gewalt, Folter sowie Traumata im Kindheitsalter - Vernachlässigung und Missbrauch. Vernachlässigung bedeutet, dass Ihre psychischen und physischen Grundbedürfnisse wie beispielsweise Schutz, Zuwendung, Essen, Sauberkeit nicht, nicht ausreichend bzw. nicht zuverlässig erfüllt worden sind. Die Missbrauchsstuationen können psychischer oder physischer Natur sein. Dazu zählen beispielsweise Demütigung, Entwertung ebenso wie verbale Gewalt. Physischer Missbrauch liegt dann vor, wenn Sie sexuell missbraucht oder Ihnen körperliche Gewalt angetan wurde.
Die Symptome komplexer Traumata wie auch von Bindungs- und Entwicklungstraumata sind vielfältig. Es können sich Depressionen, Borderline-Störungen, Angst oder Panikattacken, Schmerzstörungen wie Fibromylagie, geringem Selbstwert und Selbsthass etc. entwickeln. Da komplexe Traumata immer auch Beziehungstraumata sind, können sich die Folgen auch in Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Menschen zeigen.
Medizinische Traumata, die Ihr Leben und Ihre körperliche Unversehrtheit bedrohen, können sowohl als Typ I wie beispielsweise eine Operation oder ein Herzinfarkt oder als Typ II Trauma klassifiziert werden. Letzteres ist beispielsweise eine lebensbedrohliche, schwere Erkrankung, die eine längere Therapie erfordert. Von der Diagnosestellung über oft langwierige und invasive Therapien können viele Mikrotraumata zu einer Posttraumatischen Belastungsstörung führen. Bleibt die psychische Seite unbehandelt, so ist neben der körperlichen Symptomatik oft die psychische länger anhaltend und oft schwerer zu ertragen. Sie kann neben PTBS Symptomen zu Angststörungen und Depressionen führen.
Traumasymptomatik
+ Beispiele für Symptome
- Das Gefühl, wieder in der traumatischen Situation zu sein
- Unkontrollierte Bilder und Gedanken
- Psychische oder physische Reaktionen, wenn man an das Ereignis denkt
- Albträume
- Schlafstörungen
- Von sich selbst abgeschnitten sein - körperlich und emotional
- Vermeiden von Orten, Menschen, Gedanken, die an das Ereignis erinnern
- Erinnerungslücken
- Überwachsamkeit
- Konzentrationsstörungen
- Nervosität, Schreckhaftigkeit
- Isolations- und Taubheitsgefühle
- Reizbarkeit
- Schwierigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen
+ Ziele der Traumatherapie
- Sich im Körper sicher und zu Hause fühlen
- Nicht mehr von seinen Gefühle überschwemmt werden
- Sich entspannen und geniessen können
- In gutem Kontakt mit sich und seinem Körper sein
- Lebendig und zuversichtlich sein und Visionen und Pläne entwickeln
- Lebensqualität und Lebensfreude erfahren
- Die eigene Kraft spüren - Leistungsfähigkeit und Freude an der eigenen Leistung haben
- In gutem Kontakt mit anderen sein und liebevolle Beziehungen pflegen
Die Traumatherapie läuft in den folgenden drei Phasen ab:
+ Stabilisierung und Affektregulation
Um einer Exposition Stand halten und über Erfahrungen, Gefühle und Auswirkungen eines Traumas reden zu können, erarbeiten wir in der Phase der Stabilisierung Werkzeuge, die Sie ermächtigen, Ihre Emotionen und Körperreaktionen abbremsen und kontrollieren zu können, so dass Sie sich ihnen nicht mehr ausgeliefert fühlen. Hier kommen auch Elemente des traumasenstiven Yoga in Einsatz.
+ Exposition
Der Begriff Exposition, v. lat.: expositio; bedeutet wörtlich "Aussetzung". Bei der Expositionsbehandlung werde ich Sie in einem geschützten Rahmen und in strukturierter Form darin begleiten, sich an Ihre traumatischen Erlebnisse zu erinnern, so dass Sie diese verarbeitet können.
+ Integration
Wir sprechen über Ihre Verluste, den an Ihnen begangenen Verrat, Ihre Phasen von Hoffnungslosigkeit, Schmerz, Angst, über Ihre Wut, Ihre Ohnmacht und Ihre Trauer. Auf diese Weise können Sie Ihre Vergangenheit als gewesen betrachten und sind in der Lage, Ihre Zukunft zu gestalten.
=> Leide ich an einer Posttraumatischen Belastungsstörung [PDF]? PDF wird in neuem Fenster geöffnet.
=>Wie wirkt Traumatherapie (PDF)? PDF wird in neuem Fenster geöffnet
=>Arbeitsweise (PDF). PDF wird in neuem Fenster geöffnet
Panik-Programm - Schnelle Hilfe bei Panikattacken
Der amerikanische Bioenergetik-Psychotherapeut Dr. Ron Robbins hat eine der Person nicht bewusste Körper- Bewegung entdeckt, die der emotionalen Erregung sowie den beängstigen-den Gedanken vorausgeht und das Bevorstehen einer Gefahr signalisiert. Hier setzt das Panik-Programm an: in einem sorgfältig aufgebauten Lernprozess wird in wenigen Stunden die Klientin ihrer als „Anlasser“ bezeichneten Bewegung bewusst und löscht deren Verbindung zu den Panikreaktionen. Damit hören in der Regel die Panikattacken auf; die zugrunde liegenden Spannungen und Ängste können dann, wenn gewünscht, verarbeitet werden.
Anmeldung & Kosten
Anmeldeformular
Kosten und Bedingungen
Die Honorare für psychologische und psychotherapeutische Leistungen beruhen auf den Kalkulationsgrundlagen des Berufsverbandes der Schweizer Psychologinnen und Psychologen. Für eine Sitzung (60 min Gespräch, 5 min Vor- und Nachbereitung) werden 150 CHF verrechnet. Die Sitzungen werden bar oder mit TWINT bezahlt. Am Monatsende erhalten Sie eine Gesamtrechnung.
Tarife unterhalb des Normtarifs sind für Patienten mit geringem Einkommen nach Absprache mit der Therapeutin möglich.
Bitte beachten Sie, dass ich jeweils die vereinbarte Sitzungszeit reserviere. Wird diese nicht 48 Stunden vorher abgesagt, werde ich die vereinbarte Zeit in Rechnung stellen.
Steht Ihre psychische Symptomatik im Zusammenhang mit einem Unfall, so übernimmt die Unfallversicherungen die Kosten für eine ambulante psychotherapeutische Behandlung.
Sind Sie Opfer einer Straftat und stehen Ihre psychischen Symptome damit im Zusammenhang, kann bei der kantonalen Opferhilfe ein Antrag auf Übernahme der Therapiekosten gestellt werden.